Thread by @BS_AnneFrank

Ein haarsträubender Fall um das Düsseldorfer #Rheinbad illustriert, wie leicht stereotype Narrative die öffentliche Debatte befeuern und wie schnell sich rassistische Stimmungsmache entfesselt.
www1.wdr.de/daserste/monit…
Thread ⬇️ 1/12 #Düsseldorf #Rassismus

In diesem Schwimmbad kam es am 26.07. an einer Wasserrutsche zu einem Vorfall, den OB Thomas Geisel später als „lebendiger Badebetrieb“, bei dem „sicher auch Quatsch gemacht“ wurde, bezeichnet. Um weitere Konflikte zu vermeiden, entschieden sich die Verantwortlichen das Bad
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mit Unterstützung der Polizei zu räumen – was laut Polizei „ohne größere Zwischenfälle“ geschah.
(presseportal.de/blaulicht/pm/1…)
Ggü. Journalist*innen gibt ein Polizeisprecher später die Falschinformation heraus, dass 'augenscheinlich 50-60 Jugendliche nordafrikanischen Typus'
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der Auslöser für den Polizeieinsatz gewesen wären.
Für politische Akteur*innen & Berichter*innen war diese Auskunft offenbar ausreichend dafür, einen lebendigen Badebetrieb an der Wasserrutsche als sicherheits- und migrationspolitischen Skandal zu framen:
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OB Thomas Geisel (SPD) übernahm zunächst die rassistische Kennzeichnung einer 60-Personengruppe mit teilweise „erkennbarer nordafrikanischer Herkunft“, stellte dies jedoch später richtig.
Jörg Meuthen, AfD-Parteivorsitzender, schrieb am Folgetag auf Facebook über
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„aggressive Migranten“ die das Freibad „terrorisiert“ hätten und ordnete dies als Folge „unkontrollierter Massenmigration“ ein.
Die AfD Düsseldorf beschrieb die Szenerie als einen „Kriegsschauplatz“.
Selbst der parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministeriums
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Günter Krings (CDU) äußerte sich zum Fall und kündigte ausländerrechtliche Maßnahmen an: Wer Straftaten begehe und randaliere müsse damit rechnen, dass er „schneller in seiner Heimat ist, als das vielleicht ursprünglich wollte“.
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Wie kommt es, dass ‚Badequatsch‘ eine derart aufgeheizte und feindselige Debatte mit bundespolitischer Relevanz auslösen kann?
Aus unserer Sicht ist der Fall ist ein Lehrstück darüber, wie stark unsere Wahrnehmung und unsere Diskurse von &Rassismus geprägt sind.
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Erst die rassistische Konstruktion einer vermeintlichen ‚Tätergruppe‘ hat dazu geführt, dass der Fall für die Berichterstattung interessant wurde. Rechten und rassistischen Politiker*innen kommt die extreme Aufmerksamkeit für solche Bilder und Geschichten zu Gute:
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Sie können damit rassistische Narrative über vermeintliche Gefährdungslagen oder angeblich überdurchschnittliche Kriminalitätsraten von Migrant*innen aufrechterhalten & bestärken - & damit ihre menschenfeindliche Politik legitimieren.
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Im Monitor-Beitrag resümiert Georg Restle:
„Wann endlich lernen auch wir Journalisten abzuwarten, bis die Fakten auf dem Tisch liegen, nicht alles zu glauben, was einem die Polizei erzählt und mal darüber nachzudenken welche Folgen eine solche Berichterstattung
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auf eine Gesellschaft hat, deren Debatten zum Thema Flüchtlinge sowieso schon völlig überhitzt sind.“
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