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Ich denke mal, dass Jan Böhmermann das perfekte Beispiel dafür ist, was einstmals der Ausdruck „Auschwitzkeule” bedeutet, so wie er manchmal Leute in die rechte Ecke stellt. Seinetwegen könnte ich mich auch schon fast für eine Abschaffung der Rundfunkgebühren begeistern. An sich
ist unsere Pressselandschaft so gut ausgebaut, dass wir nicht auf die ÖR angewiesen sind; wir haben den Spiegel, die Zeit, die dpa, etc. Da muss man nicht noch Herren wie ihn durchbringen auf Kosten des Steuerzahlers, wenn er sich dafür wie einer der größten Populisten im Netz
aufführt. Klar, Provokation ist erlaubt, aber er benimmt sich wie ein kleiner Junge auf den Schulhof und gießt unnötig Öl ins Feuer. Da ist keine Rhetorik, keine Kunst, nur immer mit dem Hammer oben drauf. Warum sollte ein solcher Jemand durch Steuern bezahlt werden, aus
welchem Grund? Scheinbar wurde er sogar niemals von seinem Arbeitgeber für sein Verhalten im Netz gerügt. Insofern wäre ich schon dafür, wenn wenigstens einmal eine ruhige Debatte über ÖR-Gebühren geführt werden könnte, ohne sogleich als antidemokratisch an den Pranger gestellt
Übrigens auch dasselbe bei #TomRadtke, der ja derzeit trendet: Warum diese Polarisierung, warum dieses Spalten, hierbei eben mit Extremen wie der Darstellung des Klimawandels als Holocaust. Relativierung auf der einen Seite (wahlweise auch inflationärer Gebrauch eines Begriffs),
und eine Spaltung der Gesellschaft auf der anderen Seite. Auf diese Weise wird die Identitätspolitik im öffentlichen Diskurs vorangetrieben, indem man die Leute in zwei Lager aufbricht und dazwischen keinen Raum mehr lässt, in welchem man sich positionieren kann. Wann werden
diese Menschen endlich kapieren, dass Probleme sich nicht mit einer ausgewählten Gemeinschaft lösen lassen, sondern nur gemeinsam? Warum die Techniken des ausgesprochenen Gegners anwenden, um sein Tagwerk voranzubringen? Warum nicht stattdessen mal mitdenken, was man tut, anstatt
die Gesellschaft immer weiter aufzubrechen, bis sie schlussendlich gänzlich desavouiert ist und wir an uns selbst zugrunde gehen? Wie wäre es mal als Alternative, keinen Populismus aus irgendeiner Richtung anzuwenden, stattdessen einmal in sich zu gehen und darüber nachzudenken,
wie man handeln könnte? Mehr Pragmatismus statt Ideologie, und weniger Identität, dafür mehr Gemeinschaft. Dann können wir auch wieder diskutieren. Schlussendlich also: Weniger AfD von rechts, und weniger Radtke und Böhmermann von links.
Dankeschön!

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