Ohne Feminismus wäre ich heute nicht in der Politik. Warum? Das habe ich diese Woche auch den Schüler*innen des Gymnasiums in der Maroltingergasse erzählt. Ein kleiner #thread zum internationalen #Frauentag 
Das mit mir und der Politik hat an der Uni begonnen - mein Studium sollte abgeschafft werden (thx Karl-Heinz Grasser). Dagegen hab ich protestiert, bin in der ÖH gelandet, und dann auch im Senat der Uni Innsbruck. Dort waren 2 Frauen - ich und die Betriebsrätin - und 22 Männer.
Der Senatsvorsitzende hat immer meinen Kollegen in der Studi-Vertretung gefragt: und, Michael, wie sehen das die Studierenden. Der Michael sagte dann immer, da kenne ich mich nicht aus, das soll die Sigi sagen. Ich durfte also antworten, 10 Minuten später die selbe Abfolge.
Auf die Idee, mich direkt zu fragen, kam er nicht. Anderes exemplarisches Beispiel: ich meldete mich zu Wort und verwies darauf, dass etwas nicht satzungskonform wäre und die Diskussion im Senat dazu daher hinfällig - dieser Hinweis wurde ignoriert.
Etwas später meldete sich der alte Jus-Professor neben mir, wiederholte was ich gerade gesagt hatte und wurde sogleich bejubelt mit, "Herr Kollege, was würden wir nur ohne Sie machen, vielen Dank für diesen exzellenten Hinweis...". Es gibt zahlreiche solche Beispiele.
Ich war damals Anfang 20 und dachte mir, es muss an mir liegen. Ich rede zu leise, oder formuliere zu kompliziert, oder ich kenne mich eigentlich doch gar nicht aus, bin unsympathisch etc. - und deshalb würde mir nicht zugehört. Klassiker!
Ich dachte mir naja, wenn die mir nicht zuhören und mich nicht ernst nehmen kann ich ja eh nix erreichen, dann ist es wohl besser ich lasse es bleiben, und wer anderer soll das Mandat im Senat wahrnehmen. Ich hätte beinahe aufgegeben.
Zum Glück hatten mich die Grünen Frauen zufällig auf ein Seminar zu "Frauen und Macht" eingeladen, das zur Folge hatte dass ich im Senat blieb und mir meinen Platz eben erkämpfte. Mittlerweile gibt es Quoten und eine solche Zusammensetzung des Senats ist nicht mehr möglich.
Warum ich diese Geschichte erzähle? Nach dem Vortrag in der Schule ist eine Schülerin zu mir gekommen und hat mir gesagt, sie sei so froh dass ich das erzählt hab. Sie ist auch in Gruppen aktiv in denen sie das einzige Mädchen ist.
Die Beispiele die ich genannt habe stimmen mit dem überein, was sie in diesen Gruppen erlebt. Die Mechanismen sind immer noch die selben. Das Empowerment ist immer noch notwendig - auch 15 Jahre später.
Daher #shoutout an all die jungen Mädchen und Frauen: es liegt nicht an euch, ihr seid super, traut euch!
Wünsche einen wunderschönen, kämpferischen Frauentag! 💪💪💪
Wünsche einen wunderschönen, kämpferischen Frauentag! 💪💪💪
