Leipzig zeigt leider, dass das Verständnis für die Arbeit von Journalisten und die Bedeutung von #Pressefreiheit in der linken Szene unzureichend ausgeprägt ist. Thread.
#le2501
#le2501
Aus keiner anderen Bubble (Nazis mal außen vor) wird mir mit solch einem Misstrauen begegnet: "Können wir reden?" - "Wenns sein muss, aber ich will/wir wollen den ganzen Text vor dem Erscheinen lesen." - (Ihr könnt Zitate autorisieren, mehr ist ein No Go.)
"Darf ich Deinen Namen wissen?" - "Schreib doch rosa Einhorn." Egal wie bürgerlich eine Aktion ist, es wird so getan, als lebt man schon im Untergrund. Wenn man das als Jouno nicht akzeptiert, weil es nicht vermittelbar ist, gilt man als ahnungslos.
"Könnt ihr mir ein kurzes Statement geben?" - "Lies/druck doch unser 3-seitiges Positionspapier." Dass gerade linke Jounos Übersetzungsarbeit von linken/linksradikalen Positionen an eine breitere Öffentlichkeit leisten, wird kaum honoriert, stattdessen gibts Kritik an Verkürzung.
Es gibt eine Erwartungshaltung an "solidarische Berichterstattung", die weit über den Anspruch an Fairness - und bei linken Jounos: Empathie - hinausgeht. Kritik wird als unsolidarisch empfunden und sanktioniert. Prompt steht man auf 1 Stufe mit Bild-Journalisten
Teile der Szene mauern sich durch ihren undifferenzierten, mitunter feindlichen Umgang mit Medien ein und tragen so zur eigenen Wirkungslosigkeit bei. Es sind Teile. Bei Workshops, die ich gebe, erlebe ich zum Glück auch große Offenheit und Interesse an meiner Arbeit.
