, 16 tweets, 4 min read Read on Twitter
Auf eine Formel gebracht ist der individuelle Klimaschutzbeitrag ein Klimaschutzgeldbetrag. Der Workshop tippte zur Ökonomie des #Klimakrise: . Und ein vorläufiges Fazit wäre: Der Diskurs des CO₂-Fußabdrucks läuft auf einen
grünen Kapitalismus hinaus, in dem die monetär ausgedrückten Kosten _so oder so_ auf Lohnempfänger abgewälzt werden. Das kann bereits, zumindest was die BRD betrifft, an der Um-Strukturierung der privaten Konsumtions-Sektoren abgelesen werden. Es findet keine wirkliche
Senkung für ein Soll der weltweiten Emissionen statt, es findet, so ist zu vermuten, eine Umverteilung in der Öko-Gesamtrechnung statt. Diese rechnet Emissionen in einem Land mit denen in anderen Ländern auf, wobei die Summe des freigesetzten Kohlenstoffdioxids (CO₂) nicht
zwangsläufig sinkt. Zwar "ermöglichen CO2-Kompensationen den Ausgleich von schwer vermeidbaren Treibhausgasemissionen, was insgesamt zu mehr Klimaschutz (...) führt", wie Prof. Dr. Andreas Ziegler von der Uni #Kassel ausführt. (atmosfair.de/wp-content/upl…).
Ausgleich ist aber ≠ asymptotische Total-Senkung. Mojib Latif, der atmosfair, die mit Emissionen moralisch gemeinnützigen Handel betreiben, als einer der Schutzherren unterstützt, widerspricht dem einerseits und andererseits nicht. Er hat vor kurzem erst klar festgestellt, dass
es, solange der Austoß von Kohlenstoffdioxid global steigt, keinen Klimaschutz geben kann. Steigerung und Ausgleich stehen der Senkung entgegen. Es sei denn man definiert Ausgleich als Stopp der Steigerung der CO₂-Emissionen. Die Treibhausgasemissionen unter möglichst geringen
volkswirtschaftlichen Kosten zu senken, wird nicht funktionieren, nicht national, nicht global. Der Stopp der Steigerung wird nicht reichen. Latif, der mit Betriebswirtschafslehre begann bevor er Klimaforscher wurde, laviert um die Entscheidung herum für eine
"Ökosoziale Marktwirtschaft", das heißt für eine profitsteigernde Wirtschaft, die nur den sozialen Ausgleich sucht (was gerade diskursive Konjunktur hat), oder für eine Wirtschaft, die Eigentumsverhältnisse und Produktionsweisen insofern in eine soziale Transformation
überführt, als diese real Klima schützen. Der Geschäftsführer von Germanwatch ist Mitglied der Klima-Allianz Deutschland. Auch Franz Josef Radermacher, Club-of-Rome-Mitglied und Ernst Ulrich von Weizsäcker, einst Gründungsrektor der Gesamthochschule
Kassel (heute Universität Kassel) sind in der Klima-Allianz aktiv. Die Agenda, die von Germanwatch und vor der Klima-Allianz Deutschland geteilt wird, ist deckungsgleich mit der "ökologischen Wahrheit" (von Weizsäcker) der Preise. Alle so genannten "externen Kosten", alles
was kapitalistische Produktionsweise private verursacht aber vergesellschaftet, und hier sind die Klima-"Folgekosten" angesprochen, werden ökonomisch aus den Löhnen und aus den Profiten bezahlt werden. Weil im Profit-Topf der Mehrwert, hergestellt von Lohnarbeitern
"steckt", die für diesen Mehrwert grundsätzlich (!) unterbezahlt werden _müssen_, ist – weil Quelle des Werts für das Kapital der Gebrauchswert von gekaufter Arbeitskraft ist – alles Fragen nach den Kosten der Krise des Klimas eine nach dem Kapitalverhältnis in mittlerweile
jeder Gesellschaft auf dem Planeten. Klima ist ein soziales Produkt. Und seine ökologischen, und seine nebenbei medizinischen, lebensqualitativen und ästhetischen Kosten, werden, so sieht es die "Ökosoziale Marktwirtschaft" vor, weiterhin von Lohnarbeiterinnen "gezahlt".
Das So-oder-so der Klimakrisenkosten bedeutet nichts anderes, als dass _alle_ Folgen dieser Kosten nicht vom Kapital, sondern von Lohnabhängigen in Form von Geldwertabfluss getragen werden. Das Foto zeigt einen SUV, der auf dem Radweg parkt. Mit ihm wird ein Wassertank gezogen
zur Bewässerung von frisch gepflanzten Bäumen nach der großen Hitze des letzten Sommers.
Missing some Tweet in this thread?
You can try to force a refresh.

Like this thread? Get email updates or save it to PDF!

Subscribe to WORKSHOP
Profile picture

Get real-time email alerts when new unrolls are available from this author!

This content may be removed anytime!

Twitter may remove this content at anytime, convert it as a PDF, save and print for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video

1) Follow Thread Reader App on Twitter so you can easily mention us!

2) Go to a Twitter thread (series of Tweets by the same owner) and mention us with a keyword "unroll" @threadreaderapp unroll

You can practice here first or read more on our help page!

Follow Us on Twitter!

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just three indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3.00/month or $30.00/year) and get exclusive features!

Become Premium

Too expensive? Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal Become our Patreon

Thank you for your support!