Wenn ich einen Text wie den von @PaulZiemiak in der @faznet lese, stellt sich doch die Frage, ob Deutschland ein Bildungsproblem hat, bei denen, die in gesellschaftlicher Verantwortung stehen.
Ich halte es für sehr problematisch etwa, die offensichtlichen Widersprüche des gegenwärtigen wirtschaftlichen Systems einfach wegzuwischen, in dem man Soziale Marktwirtschaft schreibt, mit großem S, und Kritik pauschal als möglichen Systemwechsel diffamiert
Es ginge doch gerade von konservativer Seite darum, diese Widersprüche, die entstehende Ungerechtigkeit, die Angst der Mittelschicht, einst Wähler der @CDU, ernst zu nehmen
Warum also hört man lieber auf Rechte als auf die Mitte? Warum zieht sich jemand wie der Generalsekretär der CDU auf eine fiktive Vergangenheit zurück, die er auf ein paar Begriffe verkürzt, die aus dem Selbstbedienungsladen der politischen Rhetorik stammen?
Es ist eben ein programmatisches und intellektuelles Vakuum, das sich da eröffnet; wenn aber - ob man zustimmt oder nicht - die ernsthafte Kritik an den gegenwärtigen kapitalistischen Zuständen etwa der @FinancialTimes nicht wahrgenommen werden;
wenn zentrale Autoren nicht gelesen werden, @rodrikdani oder @DrDaronAcemoglu oder @BrankoMilan oder @gabriel_zucman , mit denen man auch nicht übereinstimmen muss, aber auf deren Kritik an Globalisierung, Ungleichheit oder Reichtumsexplosion man wenigstens eingehen sollte;
wenn die Neudefinition dessen, was der Staat sein könnte als Akteur im Wirtschaftsgeschehen, eigentlich sehr kompatibel mit konservativen Vorstellungen, in diesem Fall aber vertreten von @MazzucatoM ;
wenn also aller ernsthafter Kontext weggelassen wird und politische Kommunikation sich auf die Sandkastenspiele von streitlustigen Penälern reduziert -
dann ist die Lage noch ernster, als ich dachte.
Denn ich erwarte schon, dass auch die Konservativen ihren Teil dazu beitragen, diese Demokratie zu retten.
