im vergangenen august ist die stiefmutter meines vaters hochbetagt verstorben. beim entrümpeln ihrer wohnung sind wir auf dieses hochinteressant fundstück gestoßen: es ist ein handbuch für US und ENG besatzungssoldaten, mit tw bemerkenswertem inhalt #thread #zeitgeschichte 
über weite strecken ist es im duktus der opferthese bzw der moskauer deklaration gehalten, wonach Ö das erste opfer der aggression hitlerdeutschlands gewesen sei. es beginnt gleich mit einem fehler (1939 „liberators“) ..
„It was partly their fault that their country was overrun (!) by the Germans ..“ auf s 5: „THOUGH only a minority of Austrians had wanted the Anschluss ..“ und auf s11:
(in bez auf die novemberpogrome, die als besonders grausam hervorgehoben werden): "Decent Austrians were horrified at these excesses. It is for them to see to it that the thugs who committed them get their just deserts, so far as they are not looked after as war criminals.."
sehr vielsagend in bezug auf die früh endende und recht halbherzige entnazifizierung in österreich. das dokument zeigt, dass dies nicht nur am aufkommenden kalten krieg lag, sondern die grundhaltung/annahme der westalliierten in bz auf den nazismus in Ö fehlerhaft war.
belustigend dagegen das kurze phrasen- und wörterbuch - man beachte die lautschrift:
(mein fav: "G'SHEETS" )
beschreibungen der Ö mentalität sind teilweise recht treffend: „It is no good expecting Austrians to be punctual and reliable, as we understand those terms.“
die österericherInnen würden "recht aufrichtig versichern etwas zu tun" und "sich ebenso aufrichtig entschuldigen, wenn sie es doch nicht tun".
und: „Attempts will be made to promote a new Naziism ..“
der czernin-verlag hat 2017 die broschüre aufgearbeitet und herausgegeben, wie ich sehe: orf.at/v2/stories/238… danke an koll. @hubertkickinger für den hinweis
