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Stop-and-go-thread Matthias Quants Vorschläge zur Bekämpfung des sich verbreitenden Proto-Nazismus sind sinnvoll, bleiben aber auch in den Dimensionen des Modells der Zivilgesellschaft.[1] Zivilgesellschaft ist nicht das selbe wie die ökonomischen Grundlagen der Gesellschaft.
Wenn es stimmt, dass Deklassierung in bestimmten Klassenlagen nicht Auslöser, sondern Bedingung des Drive zur autoritären Scheinlösung ist, reicht Demokratisierung nur halb. Klassen entstehen in kapitalistischen - ökonomischen - Verhältnissen.
[1]
Bereits bei seinem Vortrag in Kassel[1] wurde deutlich: "Quent (...) hat eine soziologische Spektive, d.h. keine ökonomie-/kapitalismuskritische." Nicht diese Sicht ist allein als eingeschränkt zu bemängeln, es ist wichtig sie einzuordnen und zu ergänzen um praktische
Faschismutheorie, die vor den ökonomischen Determinanten nicht haltmacht.
[2] threadreaderapp.com/thread/1196858…
Damit wird nicht gesagt, soziokulturelles Verhalten sei 1:1 und "ökonomistisch" determiniert von den Produktionsbedingungen. Nation und Grenzregime, Eigentum und psychische Disposition sind scheinbar relativ autonom gelagert. Entsolidarisierung ist aber ohne
Kenntnisse der Herrschaftsstruktur auf Basis der Arbeitsteilung und des Widerspruchs von Arbeit und Kapital nur schwer erklärbar.
Solidarität ist gerade nicht "Programm" der kapitalistischen Strukturdynamik. Die Gemeinschaft der gemeinsamen Interessen und Verantwortlichkeiten ist _nicht_ die Kondition der kalitalistischen Gesellschaft. Triebmoment
der Bedingungen des Zusammenlebens der kapitalistischen Gesellschaft ist das Ergebnis aus der Produktionsweise, ihrer Machtitel und ihre abstrakte unmenschliche Selbstvermittlung zum Zweck der Akkumulation.
Hierzu hat die "regressive" Demokratisierungsprogrammatik nicht viel zu sagen. Die Bildungsarbeit ohne ökonomische Spektive ist deshalb als regressiv ansehbar, weil sie hinter praktische Schlussfolgefungen aus bereits vorliegenden Faschismustheorien zurückzufallen scheint.
Diese Schlussfolgerungen müssen neu erarbeitet und die dazu heranziehbaren Theorien benannt werden.
Vorläufig: Demokratische Prinzipien sind hierfür so wichtig, wie die Intoleranz gegenüber den rekationären intoleranten Tendenzen, die sich demokratistisch (pseudodemokratisch) aufstellen.
Korrektur: Matthias Quent.
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