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Bildredaktion und Textredaktion sind wie zwei "Gehirnhälften". Der DGB schreibt zu Krankheit, Arbeit, Urlaub und zeigt ein Desasterbild, einen verlassenen Ort ... sehr trendy (siehe Screenshot, sw, DGB 27.02.2020): .
Der Trend zum Desaster zur Misere bei diesem Gewerkschaftsbund "kommt raus". Ein Urlaub verfällt gerichtlich gesprochen auch nach langer Krankheit nicht. Der "Arbeitgeber" muss Urlaubsansprüche mitteilen. Vergisst die Arbeiterin ihn dann zu nehmen, ist die
"Arbeitskraftreproduktionszeit" (kein Richterzitat) in Form von Geld - man spricht von abgelten des Urlaubs - verloren. So wie ein verlassener Ort, ein kaputtes Haus, blätternder Lack.
Urlaub ist aber nicht einfach freie Zeit (das auch) oder Geld für Tage (das auch). Arbeiterinnen geben mit ihrer Arbeit (als die wirklichen Arbeitgeber) dem Käufer der Ware Arbeitskraft ( dem so genannten Arbeitgeber) Kredit. In der Regel reproduzieren Arbeiterinnen
vom Arbeitskraftkäufer für den Kauf der Arbeitskraft vorgeschossenes Kapital. Dann erzeugen Arbeiter darüber hinaus im Produktions- oder Dienstleistungsprozess Mehrwert, ohne dafür den Wert in Form von Geld zu bekommen.
Arbeiterinnen bekommen demnach nur die Menge Geld, die dem entspricht, was ihre Arbeitskraft kostet und dessen Wert sie in ihrer Arbeit ersetzen und dann noch quasi verdoppeln. Der Preis für ihre Arbeitskraft bemisst sich an den Preisen für die Wiederherstellung ihrer
Kraft, zu arbeiten - die Arbeitskraftreproduktion. Das beinhaltet Ernährung, Wohnen, Mobilität, Freizeit - also auch den Urlaub. Urlaub wiederum ist umkämpft, weil der die "Arbeit Gebende" (in Wirklichkeit "Nehmer der Arbeit", weil Käufer der Arbeitskraft) n dieser Stelle
den Lohn herabdrücken kann. Verfällt Urlaub, spart die Arbeitkäuferin Geld - pontenzielles Kapital. Geschieht dies, erhöht sich der Kredit der Arbeiterin in Form von Arbeitskraft (Arbeitsleistung), den sie zu Anfang des Monats weit vor der Auszahlung von Lohn am Ende
des Monats der Arbeitkäuferin gab. Darüber muss sie selber Buch führen. Das Gericht hat (s.o. und Link) darum bloß entschieden, dass der Kredit (in Form von veräußerter/verbrauchter) Arbeitskraft an die Arbeiterin (in Form von Geld) zurückgezahlt wird. Aber nur, weil ihre
Buchhaltung ok, die des Arbeitskraftkäufers nicht ok war. Ok heißt im Sinne des Vertrags zwischen Käufer und Verkäufer von Arbeitskraft. Verträge sind im liberalen Staat einzuhalten. Darum wäre die Deutung, im Kapitalismus drehe "es sich" um die "neoliberale" totale Freiheit
der Kapitalisten falsch. Der Staat regelte sogar im Nazismus die Vertraglichkeiten im ökonomischen Ausbeutungsprozess, _um_ ein "totalitäres Chaos", sprich Unregierbarkeit zu vermeiden. Sogar die SS war Firma - mit dem Geschäftsmodell Raub.
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