#Inflation auf weiterhin hohem Niveau. #Ökonomen wie Marcel #Fratzscher - die die Inflation nicht kommen sahen - rufen #Entwarnung und werfen Kritikern falsche #Panikmache vor. Das verdient ein paar Gedanken 1/2
#Inflation ist komplex, weshalb sie wirklich nicht leicht vorherzusagen ist. Eines gilt aber strukturell: wächst die #Geldmenge deutlich schneller als das #Angebot an Waren/Dienstleistungen steigen die Preise. 2/3
Klar: wo war die #Inflation seit 2009? a) die breite Geldmenge wuchs nicht b) das neu geschaffene Geld floss an die #Vermögensmärkte (über 50% des Kursanstiegs Dank US-Fed sagt MorganStanley) c) In Deutschland stiegen die #Immobilienpreise = #Assetpriceinflation 3/4
Ist das "vorübergehend"? Um die offiziellen Zahlen von ca. 3% p.a. zu erreichen müsste die #Inflation sich gegenüber 2021 auf Monatsbasis mehr als halbieren. Ergo: es wird mehr. 5/6
Gut möglich, dass #Inflation 2023 dann zurückgeht, vermutlich wegen US-Fed und weniger Wachstum der #Staatsausgaben (wichtig: es kommt auf das Delta, nicht das Niveau an!) 6/7
Strukturell bekommen wir aber #Inflation: #Demografie De-#Globalisierung De-Karbonisierung, dauerhaft staatliche Ausgaben für sozialen Ausgleich #Klimapolitik. #EZB wird nicht gegensteuern können/wollen, weil #Schuldner v.a. Staaten höhere Zinsen nicht wollen.7/8
Womit wir zu einigen Behauptungen kommen. Nehmen wir als Quelle einen der bekanntesten Ökonomen Deutschlands. Marcel #Fratzscher vom #DIW. Hier Screenshots, da er mich blockiert hat als Kritiker. Beginnen wir damit 👇 8/9
Die Aussage ist falsch: a) Häuslebauer zahlen überpropotional mehr als die offizielle Inflation. Preise steigen deutlich schneller: So verteuerten sich Konstruktionsvollholz um 77,3 Prozent, Dachlatten um 65,1 und Bauholz um 61,4 Prozent. Komischer Profit.9/10
b) vermutlich denkt er, die Schulden entwerten durch die #Inflation. Aber auch das stimmt so nicht! Denn es hängt davon ab, ob der Wert des Hauses mit Inflation steigt (unwahrscheinlich, weil #Nominalzins relevant für finanzielle Belastung) und 10/11
c) da Mieteinnahmen wegen #Mietpreisbremse etc. langsamer als Inflation steigen werden, kommen die Immobilienbesitzer unter Druck. Mit Blick auf Unternehmen hat Fratzscher auch nicht Recht! Das gilt NUR, wenn Unternehmen Preise um mehr als die Inflationsrate erhöhen können.11/12
Fratzscher hat noch weitere interessante Punkte gemacht. Beginnen wir mit 👇Kleiner Hinweis: #Inflation ist ein ALGEMEINER Preisanstieg, er spricht hier von einzelnen Preisen. Wenn es letzteres wäre, hätte er mit den Profifeuren recht (aber eben das Thema verfehlt) 12/13
Das Problem ist nur laut Fratzscher, dass wir noch keine #Lohn#Preisspirale haben. Denn dann hätten wir uns vorbereitet und schon früher höhere Löhne gefordert 🙈 13/14
Interessant ist auch, dass er den Anstieg der #Energiepreise, den er in jedem Interview ausdrücklich begrüßt nur für einzelne Bürger kompensieren will. Wer arbeitet, soll alles zahlen. Interessanter Standpunkt, denn die #Pendlerpauschale ist für die "Reichen" irrelevant. 14/15
Kommen wir zu #Fratzscher s "guter Inflation": Lohnerhöhungen im unteren Bereich fordert er schon lange.Hat mit Inflation nichts zu tun.Wenn sie kämen und Unternehmen ihre Preis entsprechend anheben ist es nur Umverteilung von Kunden zu Mitarbeitern. Das ist KEINE Inflation 15/16
Was daran eine gute Inflation sein soll? Letztlich sind es Steuererhöhungen. Hier einfach 60 Milliarden Bürgern und Unternehmen abzunehmen und das gut zu finden. Dazu muss man schon vom Staat bezahlt werden. Wo ist die Abgabensenkung im Gegenzug? 16/17
Ich habe immer kritisiert, dass wir unser Geld im Ausland schlecht anlegen. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, durch eine vorsätzliche Reduktion unserer Wettbewerbsfähigkeit und damit #Arbeitsplatzverlust einfach weniger zu sparen. Ginge auch OHNE #Inflation 17/18
Logisch konsequent ist #Fratzscher nicht immer. Hat er eingangs gesagt, die #EZB könne & sollte nicht handeln, kann sie es dann plötzlich doch. Wie gefährlich seine Einschätzung zu den Folgen sinkender #Vermögenspreise ist, habe ich schon ausführlich auseinandergenommen. 18/19
Fazit: #Fratzscher bleibt ein Aktivist. Das reicht von fragwürdigen Rechnungen zum Nutzen der Flüchtlingswelle bis zur angeblich schrumpfenden Mittelschicht bis zur EZB. Unvergessen: think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den…
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Das "deutsche Geschäftsmodell" ist am Ende: (billige) russische #Energie, #Globalisierung, letzter Boom der #Industrie (Chemie, Auto, Maschinenbau). Wir haben die guten Jahre nicht genutzt, um vorzusorgen (Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung). Und nun? 1/2
Es genügt nicht zu sagen wie viele Politiker: wir können #Schulden machen, wir zahlen #Kurzarbeitergeld, wir helfen der #Industrie wie in #Corona. Denn was gerade droht ist die De-Industrialisierung die ohnehin wegen #Energiewende absehbar war, quasi über Nacht. 2/3
Statt wie in letzten 20 Jahren planlos in #Krise zu stolpern und auf Wirkung von viel #Steuergeld zu setzen, brauchen wir DRINGEND eine wirtschaftspolitische #Strategie. Wollen wir wirklich De-Industrialisieren und überdurchschnittlich gut bezahlte Arbeitsplätze verlieren? 3/4
Was bedeutet der #UkraineKonflikt für die #Weltwirtschaft ? Thesen in einem Thread: 1. Der Konflikt trifft auf eine fragile Weltwirtschaft. 2. Diese hat sich von #Corona dank massiver staatlicher Hilfen und #Liquiditätsflutung durch die maßgeblichen Notenbanken deutlich erholt.
3. Was aber angesichts der weiter vorhandenen Angebotsstörungen und der schon seit Jahren zu geringen Investitionen in die Erschließung neuer fossiler Energiequellen (auch aufgrund des Drucks in der Klimapolitik) zu Inflationsdruck geführt hat. 2/3
4. Dies hat in den #USA und #UK aber auch in der #Eurozone den Druck auf die #Notenbanken#EZB#FED erhöht, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. 3/4
Nicht ganz 12 Monate nach meiner Kritik an der #Corona Politik als #Staatsversagen 👇habe ich heute morgen bei BR2 über die heutige Lage gesprochen. 1/2
Warum ich immer noch Staatsversagen sehe, habe ich hier zusammengefasst:
Kernaussagen: 1. Übersterblichkeit geringer als UK aber höher als Schweden. 2. Dies nur, weil in 1. Welle in #Deutschland besser. 3. Danach waren wir schlechter - Folge von #Staatsversagen
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4. Dies trotz 30% mehr Gesundheitsausgaben/Kopf als UK. 5. Und 3x Bettenkapazität als #UK und #Schweden.
Was zu der Mängelliste führt: 1. #Pandemieplan nicht umgesetzt (Vorbereitung). 2. An Plan nicht gehalten (#Panik) 3. Wirkungslose #Corona App 4. #Masken spät, teuer 3/4
1. Man erklärt, dass marktwirtschaftliche Instrumente zwar von anerkannten Ökonomen als das „zentrale Instrument“ gesehen werden, aber das würde nicht genügen. Man müsse Steuern/Verbieten. Und raus bist Du - #FDP.
2. Man gewichtet #Kohleausstieg und #Verbrenner-Verbot bis 2030 überproportional hoch, als ob mit Verboten die Probleme gelöst wären. Und raus bist Du #Union & #SPD
1. Die Dimension: alle wissen, dass es eher 2 Billionen sein werden, Kosten für #Deutschland in diesem Modell 540 Milliarden, 6.500 Euro/Kopf, mehr als 15% vom BIP
2. Gerechtigkeit: da die #Vermögen laut Credit Suisse relativ zum BIP bei uns geringer sind als in den Empfängerländern stellt sich die Frage, ob das gerecht ist. Bei uns Vermögen/BIP 3,8 in #Italien 5,5 (das hat nichts mit Verteilung zu tun) think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den…
Selbst nach Freibetrag ergibt sich Satz einer #Vermögensabgabe von 10-15% (Schätzung). Aggressiv: 20% über 20 Jahre macht NPV (bei 2% Zins) von 16! Ergo: es ist gar kein Problem. Wenn Italien 100% vom BIP einnehmen reden wir von 1800, entspricht 18%.
Dann geringere Freibeträge/Staffelung, führt zu 30% Abgabe (Lastenausgleich in D nach WW2 laut @SBachTax 50%), über 20 Jahre: 25%. Selbst dann ist Vermögen in Italien höher als hierzulande.