Thread by @brodnig

Es ist erschütternd, wie rechte Medien Stimmungsmache gegen Journalisten machen - hier ein aktuelles Beispiel aus dem rechten Wochenblick:

Desavouiert wird konkret die ZDF-Journalistin @nicolediekmann, die dieser Tage schon üble Diffamierungen erlebte

(Thread)

Der rechte „Wochenblick“ behauptet, „Medien machten“ den gewaltvolle Angriff auf AfD-Politiker #Magnitz „möglich“

An sich ist das bereits eine ungeheure Behauptung - es wird noch übler: Konkret wird Journalistin @nicolediekmann wörtlich & mit ihrem Bild (!) im Beitrag vorgeführt

Unter dem Foto des verletzten AfD-Politikers Magnitz schreibt der rechte Wochenblick: @nicolediekmann „mobilisierte wenige Tage vor dem brutalen Anschlag gegen sogenannte ‚Nazis’ (…)“.

Dieser Beitrag rückt die Journalistin also in den Kontext der Gewalt auf einen Politiker

Die ganze Argumentation ist grotesk. Der rechte Wochenblick schreibt: „Mainstream-Medien verbreiteten kurz vor“ der Gewalttat auf AfD-Politiker „Antifa-Parolen“

Nur was meint der Wochenblick mit „Antifa-Parolen“?

Anscheinend den Satz: „Nazis raus.“

Apropos: #Nazisraus.

Zur Einordnung: Der „Wochenblick“ hinkt dabei genau genommen einer tagealten Diskussion hinterher - die Journalistin Diekmann hatte auf eine Frage ironisch geantwortet. Und einige rechte Akteuren kochten das immens hoch. Mehr Hintergrund hier: jetzt.de/politik/nazisr…

Zurück zum Wochenblick: Der macht in dem Beitrag etwas Unfaires - was rechte Medien öfters tun

Rechte Medien vermengen gerne unterschiedliche Themen miteinander - sie kritisieren zB einen Vorfall und rücken eine Journalistin mit ins Bild, die nichts damit zu tun hat

Was hat @nicolediekmann mit der Attacke auf den AfD-Politiker Magnitz zu tun? Nichts, aber auch gar nichts! Und es ist unfair und unseriös, sie auch nur ansatzweise in die Nähe dieser Tat zu rücken

So wird generell Stimmung gegen Journalisten geschürt

Der Text sagt de facto: „Mainstream-Medien machten den Anschlag auf einen AfD-Politiker möglich“

Das ist sogar die Botschaft der Überschrift

Übrigens: im rechten Wochenblick wirbt auch das österreichische Verkehrsministerium - geführt von FPÖ-Minister Norbert Hofer

Mir jedenfalls behagt das nicht, wie rechte Medien, die selbst mit unseriösen Artikeln auffallen, Stimmung gegen etablierte Medien machen

Und noch unbehaglicher ist, dass dabei einzelne Journalisten vorgeführt werden - namentlich und mit ihrem Bild

Und auf Facebook posten dann User entsprechend wütend: Sie schreiben, „bestimmte Journalisten gehören hinter Gitter“. Oder: „die meisten Öffentlich Rechtlichen Journalisten (...) die wahre Gefahr im Land“

Sorry für den langen Thread - mich regt das unglaublich auf, mit welch unfairen Mitteln gegen einzelne Journalisten und den Journalismus als Ganzes vorgegangen wird

That’s it.

Ein Gedanke noch: Wir erleben derzeit, wie versucht wird, die Grenzen des Sagbaren & Denkbaren zu verschieben - und die Forderung #Nazisraus als etwas Böses zu diskreditieren. So als wäre nationalsozialistisches Gedankengut tolerierbar. Ist es nicht - es ist sogar strafbar