Interview mit dem ZDF ein (zdf.de/nachrichten/he…). Im Folgenden geht es um Bilder als Anschluss an deutsche Traditionen des Autoritären.
mit "private[n] Fotos und Telefonnummern" (Berlin direkt, ZDF) ein Porträt von Otto von Bismarck. Bismarck war der erste Reichskanzler des Deutschen Reichs von 1871 bis 1890. Er war oder ist vielleicht der historisch medial präsenteste Kopf, von monarchistschen Zeiten über
die Weimarer Republik, Nazideutschland bis in dei Epoche der BRD. Sein Name ist direkt verbunden mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871, der ein Krieg um Machtpositionen und Territoriale der bereits gebildeten oder sich bildenden Nationen in Europa war und der
mit der Niederlage Frankreichs endete. Aber auch mit der Niederlage früh-kommunistischer Praxis, der Pariser Commune. Gibt es da nicht diese Szene in Peter Watkins' Film _La Commune (Paris, 1871)_, in der Frauen dem Kamerateam die Ausrüstung abnehmen und ein
"visuelles Empowerment" machen? Das Verhältnis von Zeigen und Praxis ist ein ungleichgewichtiges und muss im Konflikt beider münden. Jede Krisenfotografin weiß davon zu berichten, wie das Foto zu schießen, die Waffe der Kritik, die Kritik der Waffen nicht ersetzen kann.
Der Krieg war die Zäsur, die zur Gründung der Deutschen Nation führte. Nachdem das neo-monarchistische Frankreich besiegt war, verbündeten sich beide Länder und damit das kapitalistische Lager gegen die Commune und damit gegen die, im Vergleich zur Nationenkonkurrenz, noch
größere Gefahr sozialistischer Konkretisierungen. Peter Watkins Film nun aus dem Jahr 1999 "verknüpft die Wiederinszenierung des bis heute vernachlässigten Schlüsselereignisses im Kampf der europäischen Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts mit aktuellen Themen und der Kritik
an den Massenmedien", schreibt die 6. Werkleitz Biennale, die 2004 unter dem Motto "Common Property/Allgemeingut" stand. Was hat es mit diesen "Massenmedien" auf sich? Existieren Medien "für" oder "von" Massen irgendwo? Ist das Deutsche Fernsehen ein Medium "der" Massen?
Die junge Kommunardin erklärt, wie andere Frauen vor ihr, nach zweieinhalb Stunden inszenierter Bewaffnung und Barrikaden in Paris dem Journalisten die Praxis. Trotz der fatalistischen Erkenntnis von Medientheoretikern, die ihre Theorien (Screenshot: © Peter Watkins?) 
in die Praktiken des Video und später des Internet ideologisch rückfütterten, wie von Siegfried Zielinski oder Geert Lovink, die eine Revolution in Rumänien zur "Telekratie" erklärten wie der Bäcker seine Brötchen zur Backware, trotz dieses Rückzugs in die psychoanalytische
Kategorie des Symbolischen, kann der Antagonismus von antiherrschaftlicher und antikapitalistischer Selbstorganisation auf der einen Seite mit der gewaltsamen Durchsetzung der kapitalistischen Herrschaft nicht weg-medialisiert werden. Er muss
medialisiert werden. Gegen den Anschluss Höckes an Bismarck, den Wegbereiter Großdeutschlands in der Tradition preußischer Körperpolitik mit der Zucht imperialer Militärs und damit der Linie bis zum deutschen Faschismus. Anders ausgedrückt wurde der deutsche Faschismus auch
möglich, weil – und hier kann frau in etwa Sebastian Haffner folgen – die Kommune abgschlachtet wurde und Strasse, das heißt Raum und Territorium, Verwaltung und urbaner Raum, militärische Selbstverteidigung und "Telemedien" gegen die Interessen
von Lohnabhängigen in Beziehung gesetzt wurden.
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