Das #Clubsterben in Kassel oder Berlin, in Mainz (?) hat Implikationen. In #Kassel "starb" vor Jahren bereits das legendäre "Haus", eine undergroundige Kaschemme, gegründet in den 1990ern im kunstinteressierten Milieu im damals abgefuckten aber hippen Kasseler Nordstadtgebiet 
unweit der Uni und als "Weltsubkulturerbe" wiederauferstanden im Kasseler Osten, fast schon abseits der ÖPNV-Anbindung. Das Kulturerbe, mit dem die Stadt Tourismus und Statuslebensstile der verdienenden Mittelschichten anzuheizen versucht, schlug ideologisch um auf die
DIY-Leute, die sich von einem SPD-Oberbürgermeister neue Räume vermitteln ließen. Es scheint kein grundsätzlicher Konflikt zu herrschen, zwischen Kulturamt und selbstgemacht. Bindemittel für alle nun mit dem aktuellen Sterben der Clubs erhobenen Vorwürfe, "die Stadt" tue zu
wenig für die Jugend, ist der helle Schein der documenta. Es ginge nicht an, dass in einer Weltstadt, keine Halle für Konzerte der Größenordnung 2000 Zahlender zur Verfügung stünden. Clubs sterben aber nicht. Das können nur Menschen. Sie gehen auch ncht pleite, wenn keine
Förderung oder Sponsoren, wie im Fall der Betreiber des Clubs "Unten", antreten ("einspringen" ist etwas anderes, weil Sponsoren ihr steurliches Eigeninteresse gern in Events anlegen). Die Insolvenzen sind die ihrer Besitzer oder Eigentümer. Wirte. Jobverluste sind die der
Lohnempfänger dieser Wirte. Hinter dem Tresen standen im "Haus" auch die, die davor standen. Wenn es um Solvenzen und Jobentstehung geht, soll die Stadt nun einspringen. Dem Freizeitsektor kommt damit mehr zu, als erwartbar wäre. Er soll sozial produziert werden. Von wem?
Clubs sterben nicht.
@threadreaderapp unroll
