Thread by @BaharAslan_

Weil die Betroffenenperspektive in der öffentlichen Berichterstattung zu kurz kommt:

Eine Gruppe von #Rechtsextremisten plant ein Massaker in Moscheen nach dem Vorbild von Christchurch.

Reaktion: Keine Empörung! Kein Aufschrei! Keine Sondersendungen im Fernsehen!

#Teutonico

Dabei hatten wir so sehr gehofft, dass dieses Land aus dem #NSU seine Lehren zieht. Leider vergebens! Es ist bitter mitanzusehen, dass sowohl der #NSU als auch der Mord an #Lübcke keine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit rechtem Terror gebracht hat.

Anstatt unseren demokratischen Grundkonsens zu verteidigen, werden weiterhin munter #Faschisten wie #Weidel oder #Gauland in Talkshows hofiert und somit rechte Parolen salonfähig gemacht. Wann begreifen @annewill, @maischberger, @maybritillner & Co., dass die #AfD nicht Teil...

...der Lösung, sondern das Problem selbst sind. Wer jahrelang #rassistischen Parteien und #Faschisten eine öffentliche Plattform bietet, braucht sich nicht zu wundern dass rechte #Terrorbanden im Untergrund weiterhin gedeihen& blühen.

Unsere Perspektive, nämlich die der Betroffenen, kommt bspw. in Talkshows kaum vor.Wenn über Migrant*innen gesprochen wird, dann auch nur um uns zu Sündenböcken der Nation zu erklären. Beliebte Themen sind: Parallelgesellschaften, fehlgeschlagene Integration, Kopftuch und Islam.

Worüber Medienschaffende mal wirklich reden sollten:

1- Weder der #NSU noch #Teutonico sind vom Himmel gefallen. Sie sind eingebettet in eine Kontinuität jahrzehntelanger Verleugnung& Ignorierung rassistischer und rechtsextremer Realitäten.

2- Das Sprechen über #Rassismus führt zu Abwehrreaktionen, u.a. auch bei Journalist*innen. Dabei wäre aus unserer Sicht wichtig Dinge sichtbar zu machen, welche in der deutschen Öffentlichkeit selten zu sehen sind: #RechterTerror ist für viele von uns keine Erzählung aus...

...dem Märchenbuch, sondern bittere Realität. Der #NSU ist eingebrannt in unsere Erinnerung! Migrant*innen mussten die enttäuschende Erfahrung machen,dass die Aufdeckung einer rassistischen Mordserie de facto nichts änderte. Die Angst, dass erneut rechte Mörderbanden durch das...

...Land ziehen und Menschen erschießen könnten, sitzt tief in uns.

3- Eine Konsequenz aus dem #NSU-Skandal hätte unverweigerlich eine intensivere Beschäftigung mit rassistischen Denkmustern& Strukturen zur Folge haben müssen. Ich kann mich an keine Talkshow erinnern, welche den gesellschaftlichen #Rassismus...

...als Erklärung für das Entstehen, die Taten und die Nicht-Aufklärung von rechten Terror in Betracht gezogen hätte.

Fazit: Es ist sehr traurig, dass in der medialen Berichterstattung ein Problembewusstsein für den alltäglichen #Rassismus den Migrant*innen erleben...

...kaum spürbar ist, und dass obwohl dies düstere Realität an vielen Orten der Republik ist.

Wünschenswert wäre es in Zukunft die Betroffenenperspektive sichtbarer zu machen, zu stärken und in den Mittelpunkt der öffentlichen Berichterstattung zu rücken! ✊🏿