Diese "Praxis" ist leider eine Katastrophe auf vielen Ebenen:
Pflegeheimbewohner werden am Ende ihres Lebens häufig unnötig (=ohne sinnvolles Behandlungsziel) in Krankenhäuser verbracht. deutsch.medscape.com/artikelansicht… 1/
Das med. Personal muss oftmals (aus Unkenntnis über Gesundheitssituation der Pat. + evtl vorhandener #Patientenverfügung) zunächst Maximaltherapie durchführen - in vielen Fällen ahnend, dass dies med. nicht mehr sinnvoll ist und Pat. davon gar nicht profitieren.
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Angehörige sind häufig über wahren Gesundheitszustand ihrer Liebsten nicht im Bilde - falsche Hoffnungen sind die Folge und umso ernüchternder ist das Erwachen, wenn medizinische Realität bewusst wird.
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"Garniert" wird die Tragödie noch mit der Tatsache, dass die Solidargemeinschaft für dieses unwürdige "Schauspiel" am Lebensende horrende Summen ausgeben muss, obwohl niemand davon profitiert:
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Nicht der Patient, nicht die Angehörigen, nicht das medizinische Personal, nicht die Solidargemeinschaft. Zurück bleiben Frust + Enttäuschung bei den Angehörigen, Erschöpfung + Resignation beim Personal und im wahrsten Sinne des Wortes leere #krankenkassen.
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Statt würdevoll in geschütztem Umfeld zu #sterben, müssen viele Pat. ihren letzten Weg allein, anonym und häufig von letzten verzweifelten med. Prozeduren geplagt zu Ende bringen.
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Wie kann es dazu kommen?
Es ist wohl eine Kombination aus Überforderung des Personals in #Pflegeheimen, mangelhafter Bezahlung ambulanter med. Betreuung durch #Hausärzte und #Palliativmedizin und Verunsicherung des med. Personals in #Krankenhäusern über das richtige Vorgehen.
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Dazu kommt - auch das gehört zur Wahrheit dazu - teilweise eine völlig überzogene Erwartungshaltung der Angehörigen über die Möglichkeiten der modernen Medizin und die allgemeine gesellschaftliche Verdrängung des Sterbens und der damit verbundenen Prozesse.
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Teilweise gewinnt man den Eindruck, dass der Tod nur dann "akzeptiert" wird, wenn beim Pat. alle med. Möglichkeiten bis zum letzten Atemzug ausgereizt wurden. Das damit verbundene sinnlose Leid erleben leider häufig nur die behandelnden Pflegekräfte und Ärzte.
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Was muss sich ändern: 1. Bessere personelle + finanzielle Ausstattung von #Pflegeheimen, #Hausärzten + #Palliativmedizin. 2. Aufbrechen des gesellschaftlichen Tabus rund um das #Sterben. 3. Vorausschauende Begleitung von hochbetagten/multimorbiden Pat. und ihren Angehörigen.
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4. Bessere Aufklärung über sinnvolle und nicht sinnvolle Therapiemaßnahmen am Lebensende. 5. Wasserdichte Dokumentation sowie regelmäßige (!) Aktualisierung des Patientenwillens und gewünschter Therapiemaßnahmen in #Patientenverfügung
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6. Unmittelbare Verfügbarkeit der Patientenverfügung für #Notarzt, #Rettungsdienste und med. Personal in Krankenhäusern!
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Das Thema ist komplex und es gibt keine einfachen Lösungen, aber es muss sich etwas ändern. Das sind wir uns allen schuldig.
Freue mich über eure Meinungen und Gedanken zum Thema.
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#Pandemie ist für mich das große (traurige) Erwachen:
Handlungsfähigkeit der #Politik zerrieben zwischen #Förderalismus, Unfähigkeit und Geltungsbedürfnis einzelner.
Gesellschaft gespalten von #Wissenschaftsfeinden auf Basis von gesellschaftlich toleriertem #Aberglauben.
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#Kinder werden nicht geschützt, sondern #Durchseuchung preis gegeben. #Maskenpflicht zum größeren Übel als #LongCovid erklärt.
"Randgruppen" werden vergessen, #Aufklärung über #Impfung findet kaum statt und wenn überhaupt nur auf Deutsch und bitte in Eigeninitiative.
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Krebspatient aus #Sachsen hat sich "weil er ja schon krank ist" aus Angst vor #Nebenwirkungen nicht #impfen lassen, es gebe in den Medien so viel "Gerede darüber", dann habe er sich nicht getraut. Diese #falsebalance gefährdet unsere Patienten!
Aber wird noch schlimmer:
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Ehefrau (#geimpft) beklagt, dass #Hausarzt wegen zuviel Stress und Aufwand keine #Impfung mehr anbietet. Sie wisse jetzt nicht mehr wo man sich noch impfen könne, #Impfzentrum habe ja zu...?
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Viele Menschen brauchen einfach eine persönliche #Aufklärung und direkten #Impftermin. Warum werden nicht endlich alle Patienten von ihren #Krankenkassen persönlich kontaktiert?
Gibt noch Mio Menschen da draußen, die wir vor #Covid bewahren können und keine #Impfgegner sind!
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Entscheidung, die wir für unsere Kinder treffen müssen ist nicht #impfung oder keine Impfung, sondern Immunität durch Impfung oder durch Infektion mit #SARSCoV2 und allen damit möglichen Folgen wie #COVID19 (sehr selten) und #LongCovid (eher nicht ganz so selten).
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#STIKO agiert offensichtlich immer noch völlig losgelöst von Herausforderungen dieser #Pandemie. Als ob wir unendlich Zeit hätten auf alle Daten zu warten und dann zu entscheiden. Schön wär's, aber manchmal ist "Nicht handeln das Schlimmste" (Gruß an @rezomusik)
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Würden wir endlich #NoCovid machen, hätten wir diese ganzen Probleme nicht, wir hätten Zeit alles zu analysieren und dann zu entscheiden.
Aber #Politik hat sich dagegen entschieden. Dies bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nach, dass #Corona spätestens im Herbst zurück kommt.
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Im übrigen zeigt sich gerade, dass "Risikogruppen schützen, dann kann der Rest normal leben" völliger Unsinn war. Heime sind durch #Impfung besser geschützt als durch bestes Hygienekonzept je möglich wäre. #Intensivstationen sind dennoch voll. Nur #NoCovid schützt alle Bürger!
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Auch in diesem Punkt zeigt sich, dass "Experten" wie #Streeck#Chanasit oder #Stöhr entweder von reinem Wunschdenken oder von klarer politischer Agenda gesteuert wurden. Echte Experten wussten immer dass Handeln nach #GreatBarringtonDeclaration unverantwortlich gewesen wäre.
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Da das unsinnige Argument "Wir müssten nur Risikogruppen schützen" nicht mehr zieht und sich auch falsche Hoffnung auf spontanes Ende der "Winterwelle" erübrigt hat, wird jetzt einfach argumentiert, dass "Menschen endlich Perspektiven brauchen".
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Gerne wird #NoCovid von vorneherein als Option ausgeschlossen, da man behauptet es wäre unmöglich die Infektionszahlen im Winter zu senken, wie bspw. von @stohr_klaus Anfang Januar. 2/
Ein Thread zu #Impfung und #Pflege, zu mangelnder #Aufklärung, Vernachlässigung der Bedürfnisse des medizinischen Personals und der Bedeutung des menschlichen Herdentriebs.
Ich habe meine letzten Nachtdienste genutzt um ein Stimmungsbild bei unseren Pflegenden zur Impfung einzuholen.
Eines vornweg: Die meisten sind bereits geimpft.
Die bisher Nicht-Geimpften sind keine generellen #Impfgegner, sondern gaben hauptsächlich
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eine mangelnde Aufklärung und damit verbundene Unsicherheit an. Tatsächlich beschränkt sich die Aufklärungskampagne in unserer Klinik auf eine Seite im Intranet. Diese ist tatsächlich sehr gut gemacht und bietet tolle Erklärvideos - das Problem ist, dass unsere 8-10 Pflegende
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